Xanthohumol
Wir wollen gesondert über ein Polyphenol berichten, das aus medizinischer Sicht viel versprechende Resultate im Bereich der Krebsforschung erzielt hat. Es handelt sich um ein Flavonoid der Chalkongruppe, das derzeit nur in Hopfen nachweisbar und schwer zu synthetisieren ist.
Das Xanthohumol wird in der Lupulindrüse der Hopfendolde angereichert. Die Bildung von Xanthohumol erfolgt in der Pflanzenentwicklung parallel zu den Bittersäuren, und im Gegensatz zu den anderen niedermolekularen Polyphenolen ist eine direkte Verknüpfung gegeben: Bitterhopfen enthalten meist mehr Xanthohumol als Aromahopfen.
In vielen Tests (meist in vitro) zeigt Xanthohumol ein auf verschiedene Weise wirksames antikanzerogenes Potenzial. Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass sich Pharma-Unternehmen für Xanthohumol interessieren.
In Hopfen und Hopfenprodukten kann man Xanthohumol (XN) mittels der Gradienten-HPLC nachweisen. Es ist unpolarer als übliche Polyphenole und erscheint in der Wöllmerfraktionierung als Hartharz. Es ist nicht löslich in CO2, nur begrenzt in Wasser und gut in Ethanol. Mehr dazu in Hopfen in der Brauerei.
Prozentual kann der Xanthohumolgehalt je nach Sorte zwischen 0,3 und 1,0 Gewichtsprozente schwanken. Hierzu einige ausgewählte Beispiele:
Sorte Hallertauer Mittelfrüh H. Hersbrucker Tettnang Tettnanger Spalt Spalter Saazer Aroma H. Perle H.Hallertauer Tradititon H. Spalter Select H. Northern Brewer H. Hallertauer Magnum H. Taurus |
XN-Gehalt ca. 0,30 % ca. 0,30 % ca. 0,35 % ca. 0,40 % ca. 0,35 % ca. 0,60 % ca. 0,40 % ca. 0,50 % ca. 0,75 % ca. 0,65 % ca. 1,00 % |